Wer sind die Bürger? Wer hat die Bürger zur LaGa wirklich gefragt?
Man fragt sich, wer eigentlich im Namen der Bürger handelt und entscheidet. Ständig hört man, „die Bürger wollen das“. Aber wer genau sind diese Bürger, und wann wurde ihnen die Frage gestellt? Oder wurden sie lediglich dazu gedrängt zu glauben, dass sie es wollen?
Wer hat denn aus welchen Motiven die Idee so vehement vorangetrieben, ein solches Großevent zu initiieren. Die öffentliche Meinung bleibt jedenfalls im Dunkeln. Die lobenden Worte über die positive Wirkung der Landesgartenschau (LaGa) auf die Stadt klingen zwar schön, doch sind sie nur glänzende Prognosen ohne belastbare Grundlage – reines Wunschdenken!
Und dann die Kosten. Die Schulden steigen ins Unermessliche. Schon jetzt sind es 30 Millionen Euro in Bad Nenndorf und einige zig Millionen werden – besonders durch die LaGa – folgen. Ein Kaufmann, der so handeln würde, wäre verantwortungslos und würde in die Insolvenz getrieben. Die Insolvenz der LaGa-Gesellschaft scheint angesichts der aktuellen Kostenlage fast unausweichlich.
Wen wird das treffen? Die kleinen Dienstleister und Handwerker, die den schönen Worten der Verantwortlichen vertrauen und dann ihren Lohn nicht bekommen, weil das Geld fehlt.
Geld, das vorher mit vollen Händen für Prestigeobjekte ausgegeben wurde – wie den Waldtempel mit Blick bis zum Calenberger Land, der allerdings nur im winterlichen Blätterverlust der Bäume sichtbar sein wird.
Oder die wunderschöne freischwebende, jedoch nicht barrierefreie Brücke über die B65.
Ein überdimensionierter Wohnmobilstellplatz, der angeblich 200.000 Euro Kaufkraft in die Stadt bringen soll – kann man das ernsthaft glauben?
Brauchen wir all das wirklich? Oder will hier jemand ein Denkmal für sich selbst setzen?
Es gibt noch viele weitere Fragen.
Was ist mit dem Landschaftsschutzgebiet? Wird es einfach teilweise außer Kraft gesetzt?
Und was ist mit dem Naturschutz insgesamt? Warum werden 24 schöne Linden gefällt, nur damit die Straße breiter wird?
Ja, der Countdown läuft – nicht nur bis zum Start der LaGa, sondern auch bis zu einem finanziellen Desaster danach.
Eine offene und ehrliche Kommunikation zu den wirklich zu erwartenden Kosten der LaGa und den Eigenanteil Bad Nenndorfs und die Höhe der Ende 2026 zu erwartenden Schulden wäre wünschenswert.
Schon jetzt hört man das Gerücht, dass sich Verantwortliche dann wohl aus dem Staub machen könnten. Vielleicht sollten man schon jetzt darauf hinwirken und die Organisation in verantwortungsbewusstere Hände legen.