Fragewürdiger Umgang mit Richtlinien

Bauverwaltung Nenndorf hat eigenwillige Vorstellung von Anwendung von Richtlinien

Es ändert nichts daran, das Vorschriften, nicht ohne Grund, dazu erlassen wurden, damit sie auch angewandt und besonders auch eingehalten werden.
Und gerade die Richtlinien zur Anlage von Stadtstraßen (Rast06) sind für Menschen mit Behinderung, hier besonders mit Mobilitätseinschränkung, von besonderer Wichtigkeit. Sie gewährleisten, dass eine behindertengerechte Fortbewegung im öffentlichen Straßenraub ermöglicht wird.
Bad Nenndorf ist ein anerkannter Kurort besonders mit Kliniken zur Rehabilitation von Gelenk- und Rheumaerkrankungen. Dies hat zur Folge, dass auch daher deutlich mehr Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sich im Stadtgebiet bewegen wollen und erwarten, dass die Vorschriften wie auch die DIN 18040 zur Barrierefreiheit berücksichtigt werden.
Das wird ja auch weitgehend gemacht. Nur in die Kampstrasse scheint dies völlig vergessen zu sein.
Ein Rollstuhlfahrer muss an den Pflanzinseln Schwung holen, die Arme anlegen und hoffen, dass er ohne Schrammen von den Hauswänden durchkommt. Entgegenkommen darf auch niemand.

In dem Artikel der SN vom 30.05.2017 wurde dargelegt, dass mit der Verlegung von zwei Steinreihen die Vorgaben der RASt eingehalten werden. Wie das funktionieren soll, wird interessant zu beobachten sein.

Damit man auch eine Vorstellung hat, über was wir hier reden:
Die RASt06 (Richtline für Anlage von Stadtstraßen) 5.1.2 bestimmt eine Mindestbreite von Gehwegen mit 2,5 m. Unter 4.7 erfolgt der Hinweis auf die EFA (Empfehlung für Fußgängerverkehrsanlagen).
Nach EFA 3.2.1 und 3.2.4 kann unter bestimmten Umständen auf 2,1 m reduziert werden, doch soll dieses Maß bei keinem straßenbegleitenden Gehweg unterschritten werde, auch nicht an Engstellen!
Bis in die 1970er Jahre galt das Maß von 1,5 m noch als allgemein übliche Breite für Gehwege; einzelne Planer/innen und Behörden haben allerdings noch immer nicht umgesetzt, dass seit vielen Jahren andere Mindestmaße gelten.
Um das zu erkennen, muss man kein „Experte“ sein, sondern dass kann jeder nachlesen. Das habe ich auch nur getan und fühle damit noch lange nicht als „Experte“ auf diesem Gebiet.

 

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