Nenndorf – wenn der Beirat zum Kasperletheater wird (eine kritsch satirische Stimme)

Seit vielen Jahren existiert er – der Behinderten- und Seniorenbeirat in Nenndorf. Eigentlich gedacht als Stimme derer, die sonst zu selten gehört werden. Eigentlich.

Doch was dort inzwischen aufgeführt wird, erinnert weniger an sachliche Interessenvertretung, sondern mehr an eine Mischung aus Provinzposse, Eitelkeitsmesse und Politikersatzspielplatz.

Die Vorsitzende: überfordert, aber unerschütterlich überzeugt, sie hätte alles im Griff. Wer die Sitzungen besucht, erkennt schnell: Sie steuert das Schiff wie ein Kapitän ohne Kompass.

Der Stellvertreter: ganz bei sich selbst. Eigene Interessen stehen klar im Vordergrund, der Rest ist Statisterie. Selbstherrlichkeit par excellence.

Und eine Schriftführerin, immer um Harmonie bemüht, erkennt aber die Zusammenhänge nicht mehr. Am Ende gleicht sie so viel aus, dass nichts mehr übrig bleibt.

Die Kontroversen der Vergangenheit wirken fast harmlos im Vergleich zu dem, was heute läuft: Arroganz, Selbstinszenierung und Überheblichkeit sind kaum noch zu überbieten.
Offiziell politisch neutral – aber bitte nicht verwechseln mit unpolitisch!
Man biedert sich brav bei der Politik an, anstatt ihr auch mal unbequem gegenüberzutreten.

Man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Denn während sich der Beirat mit sich selbst beschäftigt, bleiben die eigentlichen Probleme – die Anliegen von Senioren und Menschen mit Behinderung – auf der Strecke. Aber Hauptsache, die Selbstdarstellung sitzt.

In der Praxis präsentiert sich das Ganze mittlerweile eher als eine Art Provinztheater mit Laiendarstellern: mal Drama, mal Komödie, oft Tragödie – aber nie wirklich ernstzunehmende Interessenvertretung.

 

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2 Kommentare

  • Walter Menge

    Kasperletheater?
    Man könnte fast glauben, der Beirat habe ein Abo auf Selbstzerstörung abgeschlossen wenn man die Vergangenheit verfolgt hat:
    Eitelkeiten, Selbstherrlichkeit, dieselbe politische Anbiederung – nur jedes Mal ein bisschen peinlicher.
    Politisch angeblich neutral, in Wahrheit aber längst neutralisiert – brav im Schlepptau der Lokalpolitik.
    Ein Sprachrohr für Senioren und Menschen mit Behinderung?
    Nein, eher nur eine Provinzposse.
    „Das hatten wir doch schon mal, nur diesmal noch eine Spur peinlicher.“
    W. M.

  • K.Knoblauch, Mitglied im Beirat

    Ein Gremium, das die Anliegen von Senioren und Menschen mit Behinderung vertreten soll, verliert sich in Eitelkeiten und internen Spielchen.
    Wer nur mit sich selbst beschäftigt ist, verliert den Blick für das Wesentliche – die Interessen derjenigen, für die dieser Beirat überhaupt geschaffen wurde.
    Selbstüberschätzung und Selbstherrlichkeit von Protagonisten hat noch nie zum Erfolg geführt.
    Ein Beirat, der zur Bühne für Selbstdarsteller wird, ist nichts weiter als überflüssiger Lärm.
    Wenn hier nicht bald wieder Sachlichkeit und Haltung einkehren, verspielt der Beirat endgültig seine Glaubwürdigkeit.
    Das muss auch mal aus dem Beirat heraus gesagt werden.

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