
Parkplatz für 700.000 € ?
In der Sitzung des Bauausschusses der Stadt Bad Nenndorf am 12.09.2018 wurde unter TOP 4 zum zweiten Mal der Entwurf zu einem Parkplatz nordöstlich des Kurhauses diskutiert.
Gegenüber der ersten Vorstellung im Bauausschuss am 08.08.2018 (Entwurf Nr. 1) war hier lediglich die Anzahl und die Anordnung der Bäume geändert.
Die Frage, warum bei beiden Entwürfen die Schnitt-Zeichnungen fehlen, wurde nicht beantwortet.
Ebenfalls konnte auf eine Bürgeranfrage, warum bei dem offensichtlich sehr geringen Gefälle eine Stützmauer erforderlich sein soll, keine befriedigende Antwort gegeben werden. Das Gefälle beträgt, nachträglich berechnet, geringe 2,86%.
Lediglich die WGN griff diesen Punkt nochmals auf. Sie konnte trotz Antrag nicht erreichen, dass der Planer einen neuen Entwurf, diesmal ohne Stützmauer, anfertigen muss.
Wir alle wissen, dass Stützmauern sehr kritisch zu betrachtende Bauwerke sind, wie das Beispiel Esplanade anschaulich darstellt.
Völlig unverständlich ist ferner die Tatsache, dass die Höhe der Kosten für diesen Parkplatz vor der Öffentlichkeit geheimgehalten werden muss.
Es wurde vom Stadtdirektor mehrmals darauf hingewiesen, das über Kosten nicht diskutiert werden dürfe, da diese nicht öffentlich seien.
Darf der Bürger nicht wissen, was etwas kostet?
Es fiel sogar den Ratsmitgliedern auf, das es ja wohl kaum möglich ist, über eine Baumaßnahme zu befinden, wenn man in dem Zusammnhang nicht über die Kosten sprechen darf.
Der Stadtdirektor sah sich daher genötigt, die Kosteninformation öffentlich zu machen.
Sollte der Bürger hier mal wieder hinter’s Licht geführt werden?
Es bleibt weiter die Frage, warum muss bei diesem Gelände eine aufwendige Stützmauer vorgesehen werden?
Überhaupt nicht zu verstehen ist die Anordnung einer Treppenanlage.
Damit wird auch der geplante Weg von der jetzigen Schlösschen-Zufahrt zum Kurhaus nicht rollstuhlgerecht (barrierefrei). Eigentlich ein Unding.
Inzwischen sind auch die Kosten bekannt.
Für die Baukonstruktion mit Entwässerung belaufen sich die Kosten auf:
≈ 100.000 €
Davon müssen allerdings auch bei Wegfall der Mauer Kosten für die Entwässerung angesetzt werden.
Es werden aber bestimmt etwa 40 – 50.000 € eingespart, die an anderen Stellen der Stadt bestimmt dringender erforderlich sind.
Es muss nun noch der nichtöffentliche Verwaltungsausschuss darüber befinden.
Es bleibt zu hoffen, dass man hier nicht wieder blind einem Planer folgt und auch eigene Untersuchungen und Berechnungen vornimmt.