Nächste Bauverhinderungsinitiative ?

Initiiert durch Feldanrainer im Baugebiet „Auf dem Lay“ am westlichen Rand von Bad Nenndorf aus der Sorge, die schöne Aussicht könnte durch ein Bebauungsvorhaben genommen werden, hat sich die Bürgerinitiative „Lebenswertes Bad Nenndorf“ entwickelt. Zu Beginn war einziges Ziel die Verhinderung einer Bebauungsplanung „westlich Peser“, wie man es nannte.

Es mag dahingestellt sein, wie umstritten die Entstehungshistorie dieses Bebauungsvorhabens sein mag und ob die Volksbank Land vielleicht sogar unter wohlwollender Begleitung aus Politik und Verwaltung gekauft hat, dieses absolute Verhinderungspostulat kann und wird nicht zielführend sein.

Im Zuge der Diskussionen wurde einigen Initiatoren allerdings bewusst, dass man nur mit diesem Ziel weder die Resonanz noch eine Aussicht auf Wahrnehmung durch die politischen Entscheidern finden würde. Strategisch wurden nun auch weitere, bedeutend sinnvollere Ziele aufgenommen. Vorgestellt am 01.11.2018 im Vereinsheim Bad Nenndorf.
Danach schien sich die Vernunft durchgesetzt zu haben, so dass auch für weitere Bürger Nenndorfs dr Anreiz gegeben war, die BI und deren gesamte Ziele zu unterstützen.

Trotzdem wurde die Verhinderung „westlich Peser“ weiter als wesentliches Ziel dargestellt.

Man möge sich an die Präsentation vom 01.11.18 erinnern.

Intern verfolgen weiter einige wenige Hardliner dieses absolute Verhinderungsziel, Zitat:

Solange wir unser Ziel der Verhinderung westlich Peser nicht aus den Augen verlieren . . . “

Man geht aus diesem Kreis sogar soweit, Unterstützer die nicht direkt betroffen sind, als „nützliche“ Mitglieder zu bezeichnen.

Mit Verlaub, einen Menschen als „nützlich“ zu bezeichnen, empfindet man nicht nur als herablassend und diskriminierend, sondern zudem als höchst geringschätzend, ja sogar arrogant.

Derart verbale Entgleisungen sind ungemein schädlich für ein aufzubauendes positives Image.
Nur dieses hilft, weitere Unterstützer zu animieren und zu integrieren, und nicht nur, weil sie „nützlich“ sein könnten.

Inzwischen ist eine weitere Gruppierung um Bewohner aus dem „Hohefeld“ entstanden, die ebenfalls mit einer Bürgerinitiative eine Bebauung vor der eigenen Haustür verhindern wollen.

Übrigens hat sich auch in Hohnhorst / Haste eine Initiative zur Verhinderung einer Bebauung vor der Haustür wegen einer befürchteten „Gettobildung“ etabliert.

Und nun ?

Alle sind sich einig, dass Wohnraum geschaffen werden muss, dass Bauland erforderlich ist

– aber bitte nicht vor meiner Tür ??

Die Politik muss und wird entscheiden.
Nur welchen Argumenten soll sie geneigt sein zu folgen, wenn alle nur verhindern wollen.

Sämtlichen Initiativen ist anzuraten, nicht mit dem Begriff „Verhinderung“ zu agieren. Anderenfalls sind die insgesamt angeführten Ziele unglaubwürdig und werden weder aus der nicht betroffenen Bürgerschaft noch aus der Politik Unterstützung erhalten.

Nur mit einem gemeinsamen Ziel,

Stärkung einer langfristigen, sozial und unabhängig lenkenden Stadtplanung durch unabhängige Stadtplaner und nicht zeitgetrieben durch nach Gewinnmaximierung strebende Investoren,

können die Initiativen vielleicht ein Enlenken bei Politik und Verwaltung erreichen.

Man kann nur hoffen, dass man diese Verhinderungsstrategien aufgibt und konstruktive auf die Politik zugeht. Vielversprechende Ansätze sind zaghaft erkennbar.
Hoffentlich wird es nicht ausgehen wie das „Hornberger Schießen“ – angekündigt mit viel Getöse und geendet ohne Ergebnis.

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